Mediennutzung gemeinsam gestalten

Gemeinsame Medienaktivitäten schaffen Nähe, zeigen unterschiedliche Interessen der Familienmitglieder auf und geben gleichzeitig Einblick in das digitale Leben aller Beteiligten.
Sobald Eltern verstehen, was Kinder online machen, sind Gespräche über Gefahren und Chancen eher möglich.
Kinder zeigen gerne ihre Kompetenzen und fühlen sich gehört, wenn sie diesen Bereich mit Erwachsenen teilen können. Zugleich erfahren Eltern mehr über die Aktivitäten der Kinder und können gezielter unterstützen. Mehr Verständnis führt dazu, dass Kinder über schwierige Online-Erlebnisse sprechen können und sich ihren Eltern anvertrauen. Gemeinsame Medienmomente bilden eine Basis, damit heikle Gespräche überhaupt möglich sind.
Digitale Erlebnisse verarbeiten
Die Flut an digitalen Angeboten nimmt stetig zu. Für Schule und Freizeit gibt es Unterlagen, Lernanleitungen, Spiele, Tipps und Anregungen zuhauf. Eltern beschäftigt also nicht nur die Dauer der Bildschirmzeit, sondern auch die Frage, ob ihre Kinder mit den vielen Informationen und Inhalten umgehen können.

Nicht immer ist das, was Kinder und Jugendliche in der digitalen Welt sehen, leicht verdaubar. Bereits Nachrichten über brisante Themen können verstörend wirken. Nachrichten gemeinsam anzuschauen kann helfen, Ängste zu mindern, Fragen aufzufangen und Informationen gemeinsam zu verarbeiten.
Ein bewusstes Gespräch über diese Inhalte ist ein guter Ausgangspunkt, um sich laufend über Sorgen auszutauschen, die rund um das Leben entstehen. Eltern sollten bei ihren Kindern nachfragen, was sie gehört oder gelesen haben, ob sie Fragen dazu haben oder ob gewisse Informationen die Kinder verunsichern.
Gemeinsame Medienaktivitäten

Medienmomente mit erwachsenen Personen sind für Kinder wichtig, müssen aber nicht immer mit den Eltern stattfinden. Um Medienaktivitäten zu gestalten, kann auch das Umfeld eingespannt werden.
Dies hat den Effekt, dass Kinder nicht nur in ihrer Medienkompetenz gefördert werden, sondern einen zusätzlichen Raum erhalten, um Beziehungen zu Freunden und Familienmitgliedern zu pflegen.
Kinder profitieren davon, in ihrem Umfeld verschiedene Vertrauenspersonen zu haben.
Kinder brauchen eine Ansprechperson – aber diese muss nicht in jedem Lebensbereich die Mutter oder der Vater sein. Eltern müssen nicht alles allein stemmen.
Tipps für Eltern
- Gemeinsam auf Entdeckungsreise gehen. Eine positive Grundhaltung hilft beim gemeinsamen Lernen und Spielen.
- Ein offenes Gespräch über den Medienkonsum schafft gegenseitiges Vertrauen. Eltern müssen allerdings auch damit rechnen, dass ihnen der eigene Medienkonsum unter die Nase gerieben wird.
- Medienmomente können auch von Personen außerhalb des Haushalts übernommen werden.
- Um als Familie einen einheitlichen Wissensstand zu haben, kann man sich gemeinsam über aktuelle Themen informieren.
- Die Vorbildrolle darf nie in Vergessenheit geraten. Kinder beobachten ganz genau.
So kann es gemeinsam funktionieren
Mit Personen im gleichen Haushalt | Mit Personen aus einem anderen Haushalt |
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Eins dürfen wir alle jedoch nie vergessen ...
Die reale Welt ist offline und spielt nicht in farbenfrohen Phantasiewelten. Egal wie alt Kinder sind: Für gemeinsame Unternehmungen sollte immer Zeit sein. Ob ein Spaziergang, der tolle Urlaub oder das alltägliche Abendessen – als Familie sollte man immer an einem Strang ziehen.
Weitere Informationen haben wir in unserem Elternratgeber „Medienfit“ zusammengestellt.